Verrucano Foto Isolde Ulbig

Das Verrucano (Dr. A. Ulbig)

Kieselstein des Monats Juli: Das Verrucano.

Eines der selteneren Gerölle in Inn und Salzach ist aus den Schichten des „Verrucano“ an der Basis der Nördlichen Kalkalpen. Der Gesteinsname wurde im 19. Jhdt für Quarzitschiefer am Castel Verruca in den Monti Pisani vergeben und später auf die Alpen übertragen.
Die Verrucano genannten Gesteinsschichten findet man entlang der gesamten nördlichen Kalkalpen mit sehr unterschiedlicher Mächtigkeit.
Es handelt sich um bunte, quarzreiche Konglomerate, die stark verfestigt sind. Erkennbare Schieferung deutet auf schwache Metamorphose während der Alpenfaltung hin. Besonders deutlich ist die Verformung der „Kieselsteine“ am „Kitzbüheler Konglomerat“ zu sehen. Das Verrucano der Tiroler und Salzburger Alpen enthält oft rotbraune Quarzporphyrgerölle, an denen es leicht zu erkennen ist.
Die Ablagerungen des Verrucano entstanden während des Perms vor über 200 Millionen Jahren als Flußschotter auf dem Rumpf des variszischen Gebirges in weiten Teilen Europas. Im Einzugsgebiet von Inn und Salzach liegt das Verrucano auf den metamorphen Schiefern und Sandsteinen der Grauwackenzone und des Innsbrucker Quarzphyllits. Sie werden z.B. mit dem Rotliegend Norddeutschlands parallelisiert, das ebenfalls auf Schiefern liegt, die im Oberkarbon vor rund 300 Millionen Jahren gefaltet wurden.
Das alpine Verrucano leitet im Hangenden in den Buntsandstein über, der die Basis der nichtmetamorphen Sedimente der Nördlichen Kalkalpen bildet.