9. Das Umgehungsgewässer an der Staustufe Ering-Frauenstein
Entlang des Umgehungsgewässers um die Staustufe Ering-Frauenstein sind durch die Baumaßnahmen große offene Kies- und Feinsandflächen entstanden, wie es sie früher entlang des Inns nach jedem größeren Hochwasser zahlreich gab. Diese Flächen fallen schnell der Sukzession zum „Opfer“, beherbergen aber bis dahin eine spezielle Insektenfauna. Zahlreiche Insektenarten wie viele Laufkäfer und einige Heuschrecken sind auf solche kurzlebige Habitate angewiesen und daher meist hochgradig bedroht oder oft sogar verschollen. Umso erfreulicher ist es, dass einige dieser Arten bei einem Monitoring hier gefunden wurden. Amara schimperi, Bembidion laticolle und Chlaenius tristis sind nur einige von ihnen. Weitere Arten wie der Kleine Uferläufer (Elaphrus riparius) und der Dünen-Sandlaufkäfer (Cicindela hybrida) finden sich schnell an solch geeigneten Lebensräumen ein. Auch dieBlauflügelige Ödlandschrecke (Oedipoda caerulescens) und sogar die Blauflügelige Sandschrecke (Sphingonotus caerulans) könnten sich hier noch einfinden, bis sich die Sukzession diese Habitate wieder einverleibt. Es ist zu hoffen, dass bis dahin an anderer Stelle erneut vergleichbare Flächen entstehen werden. So ist derzeit ein weiteres Umgehungsgewässer an der Staustufe Simbach-Braunau im Bau.