Welche Limikole bin ich? Foto Karl Billinger

Vogelrätsel Nr. 2 mit Auflösung

Der zweite Rätselvogel wurde von mir bei der Betonplattform in Katzenbergleithen fotografiert wo er mich nicht gesehen hat, als er vom Wasser her angeflogen kam. Schnell zwei Bilder geschossen, während er dreimal mit dem Schwanz geknickst hat und schon war er wieder weg.


Dieses Vogelrätsel ist nebenbei auch als Einstieg in die Bestimmung der Limikolen zu betrachten, die bei einigen Arten (fast) kinderleicht, bei anderen aber höchst fordernd ist.



Die Limikole auf dem Rätselbild ist wie es scheint, nicht allzu scheu, weil sie zwar bald, aber nicht sofort wieder weggeflogen ist, dass der Fotograf mit nicht sehr langer Brennweite zwei brauchbare Bilder schießen konnte. Merkmale: heller Bauch, gleichmäßig marmoriertes dunkles Schulter- und Flügelgefieder, mittellange helle grünlichbeige Beine, gerader, mittellanger Schnabel, vor dem Auge ein stark betonter Überaugenstreif. Das Schwanzgefieder überragt die Flügel ganz deutlich. Eine auf den ersten Blick durch und durch „mittlere“ Limikole die noch dazu den „Vorteil“ für Bestimmer hat, dass sie im Lauf des Jahres ihr Gefieder nicht allzu stark verändert. Wie alle Fotos zeigt aber ein Foto nicht alles, was ein Vogel optisch und schon gar nicht, was er an Verhalten zu bieten hat. In diesem Bild fehlt zum Beispiel der weiße Keil zwischen der bräunlichen Brustseite und den dunklen Flügeln und genauso wenig ist das ständige Wippen des Schwanzes, das mit einem Knicksen des gesamten Körpers verbunden ist. Und wenn dieser Vogel dann auch noch am Ufersaum dahinknickst, meist auch den hellen Keil vor dem Flügel zeigt, kann er sicher als Flussuferläufer bestimmt werden. Dieser meist gut zu sehende helle Keil vor dem Flügel ist auf diesem Bild deutlich zu sehen: (Bild 2)


Zur Festigung sollen einige andere ähnlich große und irgendwie doch dem Flussuferläufer ähnelnde Limikolen als Gegensatz vorgestellt werden: Bruchwasserläufer (Bild 3)



Ähnlich groß, aber das Flügelgefieder weist eine deutliche „Perlung“ auf, er knickst nicht und der weiße Keil vor dem dunklen Flügel fehlt. Waldwasserläufer etwas größer, etwas längerer Schnabel, fast der ganze Vogel ist oben dunkel und unten hell. Keine so ausgeprägte „Perlung“ am Rücken und an den Flügeln. Hier hilft ein Bestimmungsbuch besser weiter als ein schlechtes Foto! Kampfläufer W oder M im Schlichtkleid: Schuppiges braunes Gefieder, längere Beine, insgesamt aufrechter, man trifft sie oft in Trupps an, was beim Flussuferläufer nicht der Fall ist. Alle anderen irgendwie vergleichbaren Arten (Grünschenkel, Dunkelwasserläufer, Teichwasserläufer …) sind entweder deutlich größer oder ungleich seltener.