Eklogit Foto Isolde Ulbig

Der Eklogit (Dr.A.Ulbig)

Kieselstein des Monats Juni: Der Eklogit. Aus großer Tiefe auf die höchsten Gipfel – und schließlich als Kieselstein im Inn. So könnte man den Werdegang der Eklogitgerölle kurz beschreiben. Sie sind nicht sehr häufig, da die Gesteinsvorkommen auf wenige Gebiete in den Ötztaler und Zillertaler Alpen sowie in den Tauern beschränkt sind.
Eklogit besteht aus einer hellgrünen bis dunkel – graugrünen Matrix aus eisen- und magnesiumreichen Pyroxenen und Amphibolen. Charakteristisch sind dabei die braunroten, oft massenhaft eingelagerten Granatkristalle bis über 1 cm Größe. Durch diese Zusammensetzung weist Eklogit mit 3,2 – 3,6 g / cm³ die höchste Dichte der Silikatgesteine an der Erdoberfläche auf.
Eklogite haben eine bewegte Geschichte hinter sich, bis sie als Kiesel im Inn landen. Ursprünglich erstarrten sie als Basalte im Ozeanboden bei der Öffnung des Urozeans der Thetys vor rund 200 – 300 Millionen Jahren. Vor rund 100 Millionen Jahren begann sich dieser Urozean zu schliessen. Dabei wurden die heutigen Eklogite weit über 35 km tief in die Erdkruste gedrückt. Durch die Metamorphose bei sehr hohem Druck (> 10.000 bar) und relativ niedrigen Temperaturen (<1000° C) kristallisierten aus dem basaltischen Ausgangsgestein die charakteristischen Minerale Pyroxen und Granat des Eklogits. Die hochmetamorphen Gesteinspakete tauchten im Zuge der weiteren Alpenfaltung während des Tertiärs wieder an der Erdoberfläche auf. Daher enthalten heute die Gipfelregionen z.B. der Ötztaler Alpen Gesteine, die einmal über 35 km tief versenkt waren. Wegen der Härte und Dichte der Eklogite findet man auch weit vom Liefergebiet entfernt noch Gerölle.
Aufgrund der Metamorphose bei extrem hohen Drücken bei einer Versenkung bis über 140 km Tiefe können Eklogite auch Diamanten und Coesit, eine Hochdruckmodifikation von Quarz, enthalten.