Vogelrätsel Nr. 9 - Welcher Vogel bin ich? Bild Karl Billinger

Vogelrätsel Nr. 9 mit Auflösung!

Dieses Rätselbild zeigt (schon wieder) eine Limikole, die am unteren Inn genauso wie an den Zubringerbächen nahezu das ganze Jahr über beobachtet werden kann. Um welche Art handelt es sich und was sind seine hervorstechenden Merkmale im Umfeld der nicht immer leicht zu bestimmenden Regenpfeiferartigen.

Die Auflösung dieses Rätsels finden Sie in etwa einem Monat gemeinsam mit der Vorstellung von Vogelrätsel Nr. 10 hier auf der Homepage der Zoologischen Gesellschaft Braunau www.zgeb.at !


Auflösung!

Dieser Watvogel wurde schon bei einem der früheren Rätselbilder namentlich erwähnt. Er zeigt eine ganz ausgeprägte hell-dunkle Gefiederausprägung. Oben ist sein Gefieder fast schwarz, unten aber ganz klar abgesetzt fast weiß. Die unscharf abgebildeten olivgrünen Beine verraten ihn als quicklebendigen Läufer, der nur schwer beim Ruhigstehen ertappt werden kann. Der gut amselgroße Vogel gehört zu den Wasserläufern. Es handelt sich um einen Waldwasserläufer.
Im Gegensatz zum abgebildeten Waldwasserläufer hätte der ähnliche Bruchwasserläufer zahlreiche helle Punkte auf dem dunklen Rücken und der Brustlatz wäre nicht so deutlich gegen den hellen Bauch abgegrenzt.
Während der Rätselvogel im an Oberösterreich grenzenden Böhmerwald als Brutvogel – er brütet gern in verlassenen Amsel- oder Singdrosselnestern – geführt wird, ist bei uns in OÖ noch kein Brutnachweis gelungen. Auch in Bayern ist er als Brutvogel nachgewiesen, wenn auch nicht im Süden, sondern nördlich der Donau. Es kann sein, dass dieser gar nicht so selten und vor allem übers ganze Jahr beobachtbare und ans Wasser gebundene Watvogel bei uns tatsächlich (noch) nicht brütet, genauso kann es aber auch sein, dass vorhandene Bruten bisher übersehen wurden.
Also: Augen auf! Es gibt noch viel zu entdecken!

Ein Erratum:
Mir war bewusst, dass es irgendwann kommen wird – dass nämlich Rätselbild und Auflösung nicht zusammenpassen. Genau das ist mir bei Vogelrätsel Nr. 9 passiert. Ich wollte einen Waldwasserläufer (oben dunkel, unten hell) vorstellen und hab Fotos vom Gurtenbach, wo Waldis fast das ganze Jahr über zu beobachten sind genommen und das schönste ausgewählt. Dabei aber den Anfängerfehler gemacht und nicht genau genug geschaut und vor allem auf die Schärfe und zu wenig auf die genauen Merkmale geachtet und einen – zugegeben nicht unähnlichen – aber ungleich schärferen Flussuferläufer erwischt. Gleich unten wird – verschämt – ein bei weitem nicht so scharfes Bild des Waldis nachgeliefert. Aufmerksam gemacht auf den Lapsus hat mich der Obmann der Zool. Ges. Braunau, Walter Sage, aber ich bin mir sicher, dass einige den Fehler sehr wohl erkannt haben werden. Beim nächsten Mal bitte laut schreien! Und ich bemühe mich, dass ihr nicht allzu bald laut schreien müsst! Mich erinnert die Sache an einen Ausspruch des bekannten Umweltpädagogen Joseph Cornell, der einmal gesagt hat: „Wenn Bestimmungsbuch und Vogel nicht zusammenpassen hat immer der Vogel recht!“.